Der soziale Trainingsraum
Dieser Raum gehört zum Programm des Eigenverantwortlichen Denkens in der Schule, das wir seit einigen Jahren in unserer Schule anwenden. Durch dieses Programm sollen Unterrichtsstörungen reduziert werden und dadurch wertvolle Unterrichtszeit erhalten bleiben.
Im Hintergrund stehen unsere Ziele, einen Unterricht zu halten, in dem unsere Schülerinnen und Schüler in Ruhe lernen können, und ihnen die bestmöglichen Chancen für die Zukunft zu geben.
Gute Chancen haben die Menschen, die selbst über ihr Leben entscheiden und es verantwortlich in die eigene Hand nehmen können. Dazu gehört, dass man Verantwortung für das eigene Tun und Handeln übernimmt und die Rechte anderer respektiert. Das können (und müssen) Kinder und Jugendliche lernen!
Die Rechte im Unterricht lauten:
Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht, ungestört zu lernen.
Lehrerinnen und Lehrer haben das Recht, ungestört zu unterrichten.
Alle müssen stets die Rechte der anderen beachten und respektieren.
Schülerinnen und Schüler, die diese Regeln nicht befolgen (können oder wollen), stören den Unterricht. Sie erhalten zunächst die Gelbe Karte, also eine sichtbare Verwarnung, die häufig hilft, selbstdiszipliniert und ruhig zu werden. Manche Kinder stören jedoch weiter und erhalten daraufhin von der Lehrerin/dem Lehrer die Rote Karte. Mit dem fortgesetzten Stören treffen die Kinder sozusagen die Entscheidung, den Unterricht zu verlassen.
Sie gehen in den Sozialen Trainingsraum.
Dies ist ein besonderer Raum, in dem die Kinder/Jugendlichen mit Hilfe der dort anwesenden Aufsicht über das eigene Verhalten nachdenken und einen Plan erstellen, wie sie in Zukunft ohne zu stören am Unterricht teilnehmen können. In diesem Raum steht also der Einzelne im Mittelpunkt, der offensichtlich Hilfestellung braucht, um sich regelgerecht und sozial angemessen verhalten zu können.
Die Aufsicht im Sozialen Trainingsraum übernehmen ehrenamtlich arbeítende und besonders geschulte Eltern, die durch gezielte Fortbildungen mit außerschulischen Referenten und Supervision durch unsere Beratungslehrerin in ihrer pädagogischen Kompetenz weiter ausgebildet und gestärkt werden.
Julia Conrad