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Kurz vor den Herbstferien 2023 konnten die Eltern unserer neuen Fünfer sich in unserer Aula mit Frau Adam von der Landesanstalt für Medien über die Mediennutzung im Kindesalter austauschen.
 
Die Landesanstalt für Medien hat verschiedene Arbeitsbereiche der Mediensicherheit. Einer davon ist die Arbeit mit Eltern. Da die Kinder von heute in einer anderen Medienwelt aufwachsen als ihre Eltern, sollte man sich der möglichen Probleme durchaus bewusst sein.
 
Die tägliche Onlinezeit bei Jugendlichen liegt laut der JIM-Studie von 2022 beispielsweise bereits bei 204 Minuten, und 16% der befragten Jugendlichen waren bereits einmal von Cybermobbing betroffen.

Informationsaustausch, Beziehungsmanagement und Selbstdarstellung waren zentrale Themen des Elternabends. Hier müssen auch die eigene Privatsphäre und die Persönlichkeitsrechte der Mitmenschen mitbedacht werden, um zu einem selbstbestimmten, bewussten und gesunden Medienumgang zu erziehen.   

Auch Eltern sollten sich über ihre eigene Mediennutzung Gedanken machen, das Schlagwort dazu lautet: Sharenting (Share+Parenting), und als gutes Beispiel vorangehen. Die Themen Öffentlichkeit, Glaubhaftigkeit von Inhalten, sozialer Druck (auch der, schnell auf Nachrichten zu antworten) und problematisches Kommunikationsverhalten in sozialen Medien und den Klassenchats werden sicherlich an einigen Abendbrottischen thematisiert werden.

Das Jugendliche sich gegenseitig anstacheln, Mutproben zu bestehen, ist sicherlich kein neues Phänomen. Doch die Challenges, die sich im Internet verbreiten, haben durch ihre enorme Reichweite Gefahrenpotential. Vor allem Jugendliche in Krisensituationen können hierfür anfällig sein. 
 
Natürlich wurden auch die Gefahren durch pornografisches Material thematisiert, an das Kinder seit Jahren immer früher geraten und welches sowohl ihr Rollenbild als auch ihr eigens Körperbild negativ beeinflussen kann. 

Vor allem das Thema Klassenchats war bei dem Elternabend besonders bedeutend. Die Regeln hierfür werden zwar auch in den EvT-Stunden besprochen, aber durchgesetzt werden diese letztlich erst am digitalen Endgerät von zu Hause aus. Hier ist also gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Klassenlehrer:innen gefragt und gewünscht.
 
Der Standardfrage „Wie war’s in der Schule?“ könnte beispielsweise noch die Anschlussfrage „Und was läuft im Chat?“ folgen. Dadurch kann man sich als Elternteil als Medien-Ansprechpartner:in ins Spiel bringen. Bei der Chattiquette für Gruppen und Klassenchats ist der Grundsatz immer: Am anderen Ende sitzt ein Mensch – man sollte sich also hineinversetzen, ob das andere Ende die gesendeten Inhalte auch wirklich lesen möchte.  

Auch die Frage nach der Mediennutzungszeit wurde natürlich gestellt. Die Faustregel von Frau Adam lautet hierbei: 1 Stunde pro Lebensjahr in der Woche. Also maximal 10 Stunden private Mediennutzung für ein zehnjähriges Kind pro Woche. Außerdem kann man zur Orientierung die Seite medien-kindersicher.de sehr empfehlen, welche Eltern die technischen Einstellungen einfach erklärt oder Mediennutzungsverträge anbietet, die man mit den eigenen Kindern vereinbaren kann.

Der letzte Tipp von Frau Adam: Man sollte für echte bildschirmfreie Zeiten sorgen! 
 
Das nehmen wir zum Anlass, diesen Text hier auch zu beenden und Ihnen gute (Medien-)Gespräche mit Ihren Kindern zu wünschen.
 
 
L. Fiestelmann
 
Medienabend 2023