Zur Startseite

Im Rahmen unseres Schulprojekts „Schule der Vielfalt – Schule ohne Homophobie“  war am 9. Juni 2016 der renommierte Autor vieler preisgekrönter Jugendbücher Lutz van Dijk zu Gast bei den beiden Klassen 8 von Herrn Sander und Herrn Zare.

Lutz van Dijk ist ein Europäer, der seit vielen Jahren in Südafrika lebt und dort als Betreuer in einem AIDS-Waisenhaus als Teil einer großen Gemeinschaft aus 20 Erwachsenen und ca. 100 Kindern wohnt. Persönlich und authentisch erzählte Lutz van Dijk aus dem Leben südafrikanischer Jugendlicher. Mit seinen lustigen, anrührenden und spannenden Anekdoten fesselte er die Aufmerksamkeit der Schüler_innen, die sehr aufmerksam und mit Respekt und Neugier in die fremden Lebenswelten eintauchten.

Jugendliche in Südafrika haben ähnliche Wünsche und Träume wie Jugendliche hier, nämlich die Suche nach Selbstbewusstsein, Anerkennung, Gemeinschaft, Liebe, Freundschaft, Sexualität und Selbstfindung. Unser Gast bezog unsere Schüler_innen ins Gespräch ein, indem er sie ermunterte, selbst von Alltagerlebnissen und -empfindungen zu erzählen. So kam das fremde Land unseren Schüler_innen sehr nah und gleichzeitig wurde deutlich, dass südafrikanische Jugendliche unter weitaus härteren Bedingungen oft ungleich stärker und tapferer leben als Jugendliche in Deutschland und dadurch zum Vorbild werden können.

Lutz van Dijk berichtete von der sexuellen Gewalt und Schutzlosigkeit, der arme Kinder in Südafrika oft ausgesetzt sind, von HIV/AIDS und von Homophobie gegenüber Jugendlichen, die um ihre Liebe kämpfen müssen, wenn sie offen zu sich stehen. Es wurde deutlich, dass zu konservative Einstellungen in Form von falschen Schuldzuweisungen und Tabuisierung von Sexualität die Aufklärung in diesen drei Bereichen oft verhindern und zu Vorurteilen und Ausgrenzung führen, die der Autor mit seinen Büchern überwinden möchte.

Der Autor stellte verschiedene Jugendbücher vor, die alle auf wahren Geschichten beruhen und deren Protagonist_innen er persönlich kennt. Lutz van Dijk las kleine Abschnitte, Gedichte und Briefzitate aus den Büchern vor und spielte zur Auflockerung passende Filmsequenzen ein. Zu unserem Schulprojekt „Schule der Vielfalt – Schule ohne Homophobie“ passten besonders die beiden Bücher „Nanas Liebe“ des jungen südafrikanischen Autors Sonwabiso Ngcowa über die Liebe zwischen zwei Mädchen im Township sowie "Verdammt starke Liebe" von Lutz van Dijk über zwei 17-jährige Soldaten aus Deutschland und Polen, die während des Zweiten Weltkriegs als jugendliches Paar verfolgt wurden.

Text und Foto: Christina Huch

Diese Bücher sowie weitere Bücher von Lutz van Dijk gibt es in unserer Schulbibliothek unter dem Schlagwort "Schule der Vielfalt":

 

SONWABISO NGCOWA: NANAS LIEBE

 

 

Infotexte zu den Büchern: Copyright by Peter Hammer Verlag und Querverlag

 

Die Veranstaltung konnte stattfinden Dank der freundlichen Unterstützung von

EXILE-Kulturkoordination e.V.

und wurde im Auftrag des BMZ gefördert von